Vom Gotteshaus zum Kulturzentrum

    1913 von Theodor Schreier und Viktor Postelberg erbaut, wurde die Synagoge während der Novemberpogrome 1938 schwer beschädigt und von der Stadt St. Pölten „arisiert“. Nach der Vernichtung in der NS-Zeit gründete sich keine jüdische Gemeinde mehr. Daher erfolgte 1954 die Restitution an die Israelitische Kultus­gemeinde (IKG) Wien. In den folgenden Jahrzehnten verfiel das Haus immer mehr, es drohte der Abriss. 1980–84 wurde es aus Mitteln von Bund, Land NÖ und Stadt St. Pölten renoviert, 1988 zog das Institut für jüdische Geschichte Österreichs in das angebaute Kantorhaus ein. 

    Die zweite Renovierung und Adaptierung als barrierefrei zugängliches Kulturzentrum war wiederum ein gemeinsames Projekt von Bund, Land und Stadt. Im Rahmen von Kultur St. Pölten 2024 trugen sie zu je einem Drittel die Finanzierung von 4,6 Mio Euro. Davor hatte die IKG Wien das Synagogengebäude der NÖ Kulturwirtschaft GesmbH (NÖKU) zur Nutzung überlassen. Im April 2024 wurde es als Ehemalige Synagoge St. Pölten wiedereröffnet.
     

    Die jüdische Gemeinde St. Pölten

    Nach einigen Jahrzehnten als Verein erfolgte 1863 die offizielle Gründung der Israelitischen Kultusgemeinde St. Pölten. In ihrem großen Einzugsgebiet hatte sie 1910 mehr als 900 Mitglieder. Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 begann ihre Beraubung, Vertreibung und Deportation. 321 Menschen wurden in der Shoah ermordet. Nach dem Krieg kehrten nur wenige Familien zurück, zur Neugründung der jüdischen Gemeinde kam es nicht mehr. Im November 2023 verstarb Dr. Hans Morgenstern, „der letzte Jude von St. Pölten“.

    Näheres finden Sie hier: juden-in-st-poelten.at/de/juedische-gemeinde

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